Anfang Juni machte sich eine Minimalbesatzung von nur drei Fahrern pro RM Racing Team auf den Weg nach Cheb in Tschechien zum zweiten AOM Lauf des Jahres. 2017 verlor dort das RM Team wegen des Tankreglements alle Chancen auf die Meisterschaft, das sollte heuer gut gemacht werden. Die Teams gingen in Top-Besetzung mit René, Flo und Harry im 23er sowie Dominik, Max und Rudi im 24er in die zwölf Sprintrennen.

Ein neuer Belag auf der Strecke und einsetzender Nieselregen machten die ersten beiden Turns fast unfahrbar. Besonders Dominik, der von Oktober bis jetzt nicht im AOM Kart saß, zeigte wieder einmal seine Klasse. Normalerweise betragen die Zeitabstände zwischen leichtem und mittlerem Turn ca. 0,8 Sekunden, aber auf dieser Strecke war fast kein Unterschied. Max und Flo, die immer mit Maximalgewicht unterwegs waren, fuhren zum Teil schneller als der Rest. Was wiederum aufzeigt auf welch gleichem Niveau sich die Fahrer bewegen.

René und Rudi mussten dann mehrmals beweisen, dass man mit langsameren Karts durchaus Top-Platzierungen einfahren kann. So standen nach den bei RM Racing eher ungeliebten Sprintrennen am ersten Tag die Plätze 4und 5 der Tageswertung fest. Die Stärke von RM Racing sollten wie immer die Short Races am zweiten Tag sein, denn bei den Short Races ist schnelles Fahren genauso wichtig wie eine gute Strategie.

Taktik und Nervenstärke mit schlechtem Kart
Die Kartverlosung am zweiten Tag bescherte beiden Teams drei schnelle und ein langsames Kart. Normalerweise würde RM Racing diese Ausrüstung für eine Top 5 Platzierung reichen, wenn alles fehlerfrei läuft. Jeder müsste nun 110 Prozent geben, dann sollte es funktionieren. Gesagt getan. Eine ausgeklügelte Strategie, die schnellsten Wechsel und Tankstopps zur richtigen Zeit brachten beide Teams Richtung Spitze. Die Devise war nur jetzt keinen Defekt, cool bleiben und Nervenstärke beweisen. Besonders als das schlechte Kart an die Reihe kam, musste Teamchef Rudi nach einem logischerweise schlechtem Qualifying die Jungs nochmal mehr motivieren.

Jetzt zählte es, maximale Punkte mit dieser „Gurke“ zu holen, schließlich mussten auch die anderen Top-Teams mit diesem langsamen Kart fahren. Ein 11. Platz war das Maximum. Ob es für den Tagessieg reichen würde? Es hieß dran bleiben. Max zeigte im 24er Team die stärksten Runden in den schweren Turns. Harry wiederum deklassierte die Konkurrenz wie schon in Jesolo mit der absolut schnellsten Runde des Wochenendes um mehr als 2,7 Zehntel Sekunden.

Drei Runden vor Schluss des letzten Rennens war klar im 24er würde es auf Platz 5 gehen, mehr war mit dem letzten, absolut langsamsten Kart im Feld (Platz 19) nicht mehr möglich.

Die Tages Wertung zu dem Zeitpunkt war wie folgt:
• Vertitas Haus auf Platz 1 mit 162 Punkten
• RM Racing 23 auf Platz 2 mit 162 Punkten
• RTS Bamminger aus Sattledt auf Platz 3 mit 158 Punkten

Nun folgte der strategische Schachzug zwischen Teamchef Patrick Bamminger und Rudi Schöflinger. Wenn sich das vor dem RM 23er Team fahrende RTS 87 (das 2er Team von Bamminger) um einen Platz hinter RM fallen lassen würde, fährt RM Racing den Tagessieg ein. Gesagt, getan. Der RTS 87 Fahrer bremste, wartete genau in der letzten Runde auf Harry. So war der Tagessieg für das RM Team eingefahren. Spannung pur bis zur letzten Sekunde, das ist es was diese Meisterschaft verspricht.

Danke an die überragende Teamleistung, danke an Patrick Bamminger. Bis zum nächsten Mal in Bruck an der Leitha!